Sleepers
Eine künstlerische Arbeit von Jutta Schmidt und Margit Schäfer
Die Anschläge vom 11. September 2001 in New York hätten auch mit ausgefeilten Überwachungssystemen nicht verhindert werden können - Der Teufel liegt im Detail. Jeder Gegenstand einer Person könnte ein Hinweis, ein Indiz sein, von dem eine Gefahr ausgehen kann: ein Taschenspiegel, der zerbricht, wird zum Messer; ein Lippensstift kann eine biochemische Waffe enthalten. Alles und jeder ist verdächtig. Sleepers leben unauffällig mitten unter uns und man kann sie nicht erkennen.
Wir haben uns gefragt: Können die üblichen Identifikationskriterien, wie z.B. Fingerabdruck und Passfoto mehr über die Identität einer Person aussagen, als die persönlichen Dinge im Handgepäck?
Um andere Identitäten zu untersuchen, haben wir uns am 01. November 2001 selbst eine neue Identität gegeben: Als vermeintliches Flughafenpersonal haben wir uns in den Flughafen Frankfurt eingeschleust. Weder die dortige Security noch die Fluggäste fanden uns verdächtig. So konnten wir problemlos unseren fotografischen Sicherheits-Check durchführen und persönliche Daten erfassen.
Das Ergebnis ist eine Foto und Videoinstallation, die wir erstmals auf der „Photokina“ 2002 präsentiert haben.
Zur Installation:
In einer Transitsituation zwischen Messehallen und Ausstellungsbereich haben wir großformatige Formulare, auf denen die gesammelten Daten und das fotografisch erfasste Handgepäck zu sehen waren, den Porträts der gecheckten Personen gegenübergestellt.
In einer Videoinstallation, an Überwachungsbildschirme erinnernd, haben wir die Dokumentation der Flughafenaktion gezeigt wobei auch unsere Verkleidung sichtbar gemacht wurde.