Vom Beckenrand
Die zahlreichen Schließungen öffentlicher Freibäder, geben vielerorts Anlass zur öffentlichen Diskussion. Die großzügig angelegten Freibadareale werden auf zentral gelegene, meist kleinere und vergleichsweise hochpreisige Spaßbäder reduziert.
Vor dem Hintergrund der Bäderkultur, die ihren Ursprung in der Antike hat und bis heute in allen Kulturen jeweils Ausdruck für die Kultiviertheit einer Gesellschaft war, stellt sich die Frage, ob die Tendenz zu einer Spaßbadgesellschaft, deren Focus sich längst von der sportlichen Idee der einstigen „Trimm dich“ -Welle zu einer teueren und deutlich passiveren Wasserbespaßung gewandelt hat, nicht programmatisch für das ist, was sich insgesamt in unserer Gesellschaft beobachten lässt.
Das Freibad als kostengünsiges Freizeitangebot droht zu verschwinden und mit ihm eine tradierte Freizeitkultur, die Raum gibt für viel kollektive Erlebnisse.
In meinen Arbeiten geht es darum das Freibad exemplarisch als Ort der sozialen und persönlichen Prägung zu sehen, ein eigener Kosmos in dem Verhaltenscodes und Disziplinen erlebt und erlernt werden. Es geht aber auch um das Schwimmen als physischen Erleben.
Meine Arbeiten erzählen von Kindheit und dem Erwachsen sein. Vom schwimmen können und vom schwimmen lernen.